Jahresgabe

Sometime, 2016

Rivers, Ben

Ben Rivers’ (*1972 in Somerset, England, lebt und arbeitet in London) Filme changieren zwischen Dokumetation und Fiktion. Häufig werden Menschen beobachtet und gefilmt, die sich in irgendeiner Weise von der Gesellschaft absentiert haben. Für Rivers bietet das daraus entstandene Rohmaterial einen Ausgangspunkt für das Schaffen von schrägen Erzählungen, die alternative Existenzen in marginalen Welten vorstellen. Eine Inspirationsquelle ist für ihn dabei die lange literarische Tradition düster-optimistischer Utopien, nach einem Konzept, das zuerst von Sir Thomas More geprägt wurde und in England eine lange Geschichte aufweist – von der Zeit der Aufklärung bis zu den britischen Kommunen in den 1960er und -70er Jahren.

Angelehnt an das gleichnamige frühe Science-Fiction Werk von John Richard Jefferies aus dem Jahr 1885 plante Ben Rivers den Film After London über das post-postapokalyptische England. Die Jahresgabe Sometime, die exklusiv für den Kunstverein entstanden ist, ist Teil einer Serie von Zeichnungen, die während des Schreibens des Skripts für diesen Film entstanden sind. Die Skizze zeigt einen möglichen zukünftigen Bewohner Südenglands.